Tag 32: Cali

Nachdem wir in den letzten Tagen in Jardin und Salento in touristische Wattebäusche gepackt waren, ist Cali ein anderes Kaliber. Als drittgrößte Stadt Kolumbiens wohl auch mal ein bisschen gefährlich.
Wir wohnen in einem sehr heimeligen und wunderschönen kleinen privaten Gästehaus „Magic Garden“ in dem sicheren Stadtteil San Antonio. Nur der ausgeteilte Stadtplan mit den eingetragenen NoGo-Areas, die vielen vergitterten Kioske sowie die dezenten Hinweise von andern Fußgängern, unsere Kamera in Tasche zu stecken, irritieren ein wenig.
Hier gibt es Salsa- Schulen an vielen Ecken, tolle Restaurants, kreativ eingerichtete Cafés, einen Waldorf-Kindergarten (Elias, für Dich sind Bilder im Familienchat). Und es ist ruhig – alle brauchen scheinbar mal eine Pause nach den lauten Feiertagen.
Einzig ein Fiepen, was an das Trampolin unser Magdeburger Nachbarn (nein Elmar, die anderen 🤫) erinnert oder an einen Feuermelder mit kraftlosen Batterien hinterlässt einen beruhigenden Geräuschschatten. Dabei sind es echte Cali-Frösche, die um eine Liebste buhlen, Da scheinen recht viele zu fehlen.

Hübsche Kirchen gibt es hier auch….
Pünktchen heißt NoGoArea….
Und schöne Autos gibt es hier…..
Kreativ und widersprüchlich ….

Tag 30 oder so: Von Jardin nach Salento

In Kolumbien kommt es oft anders als man denkt. Nach 4 Tagen kultiviertem Garmisch Patenkirchen Flair denken wir, wir kommen entspannt mit einem Collectivo nach Riosucio, um von dort den Bus nach Salento zu nehmen. Aber das wollen nach den Feiertagen so viele, dass ein massentaugliches Vehikel aus der Garage geholt wurde. 7 Sitzreihen bzw. Holzbänke mit mindestens 7 Menschen Besetzung, und der Rest kommt aufs Dach zu den Rucksäcken. Ich sitze eingequetscht neben einem Dicken und einem pubsenden Hühnertransporteur, derweil Thomas gymnastische Übungen auf dem Dach macht, um den Ästen auszuweichen. Dafür hat er eine großartige Aussicht auf bis zu 3500 Metern Höhe und für die knapp 30 km haben wir nur knapp drei Stunden gebraucht.

Im Bus
Thomas war nicht allein …
Aber wenigstens schön bunt…..

Tag 29: Jardin und seine Pferde

Pasofino ist die kolumbianische Pferderasse: klein, edler Körperbau, sehr menschenbezogen und lernwillig und… sie können mehr als Schritt, Trab und Galopp. Sie können in einer immensen Geschwindigkeit tölten: Beinchen hoch und die Hüfchen hintereinander in ganz schnellen !!!! und kleinen Schritten wieder aufsetzen. Je edler, desto schneller und höher.
Am 4.1. gibt es hier ein Pferdemeeting und in der Innenstadt wimmelt es nur so vor Reitern, die ihre Kunst zeigen: mitten in der Menschenmasse vor den Cafes und Restaurants wird getöltet was das Zeug hält und zum Kaffee- Päuschen bindet man das Pferd einfach am nächsten Stuhl an. Cowboystadt pur.

Tag 28: Jardin

Jardin ist das Garmisch-Patenkirchen von Kolumbien: Ein schöner bunter Ort für 10.000 Einwohner mit doppelt sovielen – scheinbar gut situierten – kolumbianischen Touristen auf 1700 Metern, umrahmt von 3000ern. Wirtschaftliche Grundlagen sind Kaffee, Bananen und Viehzucht …. und Pferde, Cowboyhüte und Ponchos.

Unendlich viele Cafés mit bunten Holzstühlen
Stolz der Gemeinde
Männer wippen gerne…..
Jardin

Tag 27: Kaffeemacherei

Ernten, Entkernen, Entpellen, Waschen, Trocknen, Rösten. Das sind die wesentlichen Schritte zu einem leckeren Hochlandkaffee.
Wir haben heute eine Kaffee Finca besucht und mühsam unseren Kaffee geerntet. Thomas war der Erntehelfer des Tages mit Kaffeefrüchten für 20 Tassen Kaffee.

Reife Kaffeefrüchte
Kaffeeernte mit Körbchen
Mitarbeiter des Tages
Entkernen
KaffeePlantagen auf knapp 2000 Meter

Tag 26: Medellin

Es ist Neujahr und wir wollen mal ordentlich auf Kultur machen: Botanischer Garten und Museum für moderne Kunst. Nix da, alles zu. Also wenn man Kolumbien mal leise erleben möchte, dann am 1. Januar. So konnten wir in Ruhe durch das Stadtzentrum schlendern und den Architekturmix der Stadt einatmen.

Gouverneursgebäude, 19. Jahrhundert und die Hochbahn aus den 90er des 20. Jahrhunderts
Feinste 20er
Botero Skulpturen
Das moderne Zentrum

Tag 24: Unsere Pension in Santa Fe

Berichte über Unterkünfte sind eigentlich kein Highlight für Reiseblogs. Unsere Unterkunft in einem alten Kolonialhaus kann aber eine Extra Würdigung gut vertragen. Bei „Hosteria de la abuela – Herberge bei Oma“ ist der Name ein bisschen auch Programm. Wir werden mit großer Herzlichkeit aufgenommen und verstehen uns trotz eines Spanisch- Textverständnis von durchschnittlich 10 % auf Anhieb. Den Abend verbringen wir auf bequemen Plastikstühlen vor dem Haus, um gemeinsam auf einen Umzug, mit dem die bösen Geister vertrieben werden sollen, zu warten.
Der Umzug war ein Umzüg*chen. Aber wir haben bei bester kolumbianischer Abendstimmung einen bezaubernden Abend verbracht und für die Geister hat es trotzdem gereicht. Weg sind sie.

Zum Umzug tragen alle Masken

Tag 24 und 25: Santa Fe de Antioquia

Weil Santa Fe de Antioquia am Rio Cauca liegt und die Spanier den Wasserweg für ihre Goldtransporte benötigten, haben sie hier 1538 ihre erste Stadt gebaut. Also wieder eine schicke alte Kolonialstadt, schlichter als Cartagena, aber mit vielen Kirchen, hier noch garniert mit allerlei echten Cowboys, die durch die Stadt traben und – im Gegensatz zu Medellin – gutem Wetter.