Tag 23: Guatape

Weil Sonntag ist und alle Kolumbianer Urlaub machen, haben wir heute mal auf Pauschaltourismus gemacht und eine Kompletttour nach Guatape gebucht. Guatape ist ein Granitfels, so eine Art Ayers Rock Kolumbiens, der scheinbar aus heiterem Himmel riesengroß in diesen ragt. Hinzu gesellt sich ein über weite Teile des Landes komplett zerfaserter Stausee mit unendlich vielen Inseln und Lagunen. Und dann noch die Kleinstadt Guatape, eine kunterbunte Stadt mit noch kunterbunteren Reliefs auf den Sockeln der Häuser. Gute Gründe, warum ganz Kolumbien hier her pilgert.
Mein persönliches Highlight: die knapp 700 Stufen auf den Fels problemlos in einem Rutsch hoch zu laufen – Perdida Ciudad wirkt nach.

El Peñol
Blick von oben

Irgendwann fragt man sich, was sich denn vor 1970 – im Jahre des Staudammbaus – in den Tälern abspielte.

Oben auf einem Hügel wurde die geflutete Kirche einfach nachgebaut….

Laut Guide soll übrigens 30% der Stromversorgung ganz Kolumbiens aus den dazugehörigen Wasserkaftwerken kommen. Mir scheint das ja doch ein wenig hoch gegriffen…

Tag 22: Medellin – Comuna 13

Wir Menschen lieben Mord und Totschlag – zumindest als kulturelles Beiprogramm im Buch oder auf der Leinwand. Deswegen pilgern auch alle Touristen zur Comuna 13, einer Ex-Favela und bis 2002 der gefährlichste Barrio Kolumbiens. Hier herrschte Drogenkrieg, Mordopfer wurden in Bauschuttdeponien entsorgt und Pablo Escobar soll sich hier versteckt und bei der Flucht erschossen worden sein.
Anfang 2002 kamen dann Sozialprogramme, kampferprobtes Militär und Rolltreppen, die auch einen räumlichen Anschluss an die angrenzenden Stadtviertel der Mittelschichten schufen und so nach und nach haben sich die Menschen ihren Stadteil zurück erobert. Nun staunt man über die vielen künstlerischen Graffitis, astreinen HipHop an vielen Ecken und zahlreichen Imbisse mit regionalen Köstlichkeiten. Alles, was man als Tourist so braucht. Nur die Buddeltour auf der Deponie fehlte.

Tag 20: Playa libre

Unser Highlight ist die Strandbar am Playa libre. Beste Lage, überall Sitzplätze, Liegestühle, Hängematten mit Blick aufs Meer. Dazu leckere selbstgemachte Limonaden mit Mango, Pfefferminz, Kokosnuss für knapp 1,50 Euro. Und nein, hier ist es nicht wie in Deutschland: Ausgetrunken und dann Platz frei machen. Hier „chillt man seine Base“ so lange man möchte.

Hängemattentag
Pfefferminz Limetten Limonade

Tag 19: Orika

Selbst auf so einer kleinen Insel ist Platz für zwei Welten: das eher ärmliche Dorf Orika und Hotels für die gehobene Mittelschicht mit luxuriösen Liegewiesen an der Waterfront.
Das Dorf besteht aus einem großen Dorfplatz, auf dem getanzt und Fußball gespielt wird und einem Haufen Häuser oder besser Hütten, hier und da kleine Kioske mit Getränken, Obst und Chips. An unserem ersten Abend gab es für alle Kinder der Insel im Gemeindehaus Weihnachtsgeschenke. Für die Jungs Autos und die Mädchen Barby Puppen. Das ganze bei Musik in einer Lautstärke, die für uns nur mit Ohrstöpseln zu ertragen ist. Aber hier gilt die Regel, je weihnachtlicher desto lauter.

Typische Häuser
Dorfplatz
Weihnachtsbaum mit Schneeflöckchen
Dorfstraße
Der einzige Stand für Souvenirs auf der Insel

Tag 18: Eco Hotel Art y Aventura

Unser Hotel Art y Aventura ist ein Hotel auf den zweiten Blick. Art steht für die bunten Bilder, die hier überall hängen, Aventura steht für Krebse, die Nachts laut schabend die Zimmerwände hoch laufen und im Halbschlaf für Risenvogelspinnen gehalten werden. Und Eco steht für ein bisschen Solarstrom für das Licht und eine Dusche, die aus einem Schälchen und einem großen Wassereimer besteht. Wasser ist Mangelware im Sommer.

Ansonsten leben wir in der Obhut unserer fürsorglichen Gastgeber Vivien und Carlos in netter Gemeinschaft mit einem Hahn, der seine Weckmission mit großer Vehemenz morgens um 5.30 startet, mit Hunden, die gerne gekrault werden möchten und sehr netten Reisenden, mit denen wir spontan einen entspannten Weihnachtsabend verbracht haben. Mit Rotwein, Anisschnaps und Tütchen…..

Dabei hatte ich mich am ersten Abend im Nachbar-Ressort nach freien Kapazitäten erkundigt. Die freie Juniorsuite mit Meerblick war uns dann aber doch zu protzig.

Unser Zimmer
Gemeinschaftsbereich
Rezeption
Kraul mich bitte….

Im

Tag 17-20: Isla Grande

Isla Grande ist die größte Insel der Inselgruppe Isla Rosario ca. 30 km vor der Küste Cartagenas: Der Bootsanlegesteg ist puristisch, die die Insel durchquerende Hauptstraße ein Trampelpfad, Mangrovensümpfe, bezaubernde kleine Strände, Korallenriffe, ein Dorf, Pelikane, Albatrosse, Leguane, Riesentausendfüssler und Krebse an den Wänden. Dazu aber später mehr. An den Kanten fressen sich hier und da kleine Ressorts in die Mangrovensümpfe. Die Insel wird in 10 Jahren komplett anders aussehen – Tourismus hat hier erst begonnen.

Da wird man einfach abgeladen
Die Hauptstraße
Unser Lieblingsstrand
Auf einer Mangroveninsel gibt es ja gar nicht so viele Strände und damit man trotzdem baden kann, gibt es Stege… dieser gehörte zu unserem Hotel….
Individuelle Tour zu den Korallenriffen und zum versunkenen Flugzeug von Escobar?

Tag 15: Cartagena – Tag 2

Der letzte Beitrag wird dieser Stadt nicht gerecht. Ich glaube, Cartagena ist die bunteste, lebendigste, sinnlichste und heißeste Stadt, die ich kenne. Und noch dazu historisch gehaltvoll: erste spanische Stadt in dieser Region, Zentrum des Sklavenhandels und der Inquisition, begehrtes Angriffsziel von Sir Francis Drake und Ort der Befreiung und Revolution. Die Perle der Karibik und zu Recht der Touristen-Hotspot Nummer 1 Kolumbiens.


Tag 14: Cartagena

Es kann ja nicht immer alles toll sein. Cartagena ist eine extrem lebendige Stadt: voller, lauter, bunter… so richtig fett karibisch halt. Aber wenn das eigene Hotelzimmer neben der Bar liegt und um 24.00 Uhr die Band, die sich einen Meter vor unserer Zimmertür aufgebaut hat, immer noch alles gibt, ist an Schlaf nicht zu denken und irgendwie bin ich zu norddeutsch, um so karibisch zu sein … oder einfach zu alt. Nach Mordsmecker ziehen wir für die zweite Nacht um, aber eben erst morgen. Freue mich auf die Bewertung auf Booking.com

So bunt und so lebendig….
Gegen 18.00 Uhr, später steppt hier der Bär
Kommen euch die Kugeln bekannt vor, liebe Magdeburger?