Meißen – wunderschön und ein wenig piefig

Meißen ist eine imposante Stand, wenn man sich ihr nähert. Auch die Altstadt ist sehenswert und quirlig, viele kleine individuelle Geschäfte laden zum Stöbern ein. Über allem thront die Allbrechtsburg mit wunderschönem Dom.

Schweißtreibend haben wir unsere Fahrräder hoch geschoben und wollten nur mal kurz einen Blick in die Kirche werfen. Fünf vor 12.00 Uhr. Die Damen am Eingang informierten uns, dass um 12.00 ein einstündiges Orgelkonzert beginne und wir nur bei vollständigem Konzertbesuch in die Heilige Halle dürften. Und der kurze Blick aus dem Vorraum (wir wollten noch vor dem großen Regen in Dresden sein und hatten für eine ausführliche Besichtigung eh keine Zeit) wäre uns nur mit einem gültigen Eintrittsticket im Wert von 8 EUR gewährt worden. Schönes Meißen, piefige Empfangsdamen.

Meißen von der anderen Seite

Meißen von der anderen Seite

 

 

Riesa

Riesa ist ein bisschen so wie sich der Westen den Osten vorstellt. Der Weg vom Bahnhof ins Zentrum führt durch farblos sanierte Plattenbauten, deren Ladenzeilen vor allem von der Volkssolidarität und dem Büro der Linken genutzt werden. Immendorfs Eisenstatur – die größte ihrer Art – entschädigt nur ein wenig.

Das Stadtzentrum von Riesa, eine Fußgängerzone gesäumt von alten Häusern,  ist eigentlich recht nett, muss aber auch gegen eine gesichtslose Mall mit den üblichen Geschäften bestehen.

Highlight war für uns die Elbüberquerung:  am Elbufer wartet eine kleine Fähre auf Übersetzer. Zunächst scheint die Fähre kapitänslos – doch plötzlich taucht aus dem Nirgendwo ein netter Herr von den Stadtwerken auf, setzt sich ans Steuer und  setzt über – exklusiv nur uns.

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Torgau

Auf der Brücke in Torgau haben Russen und Amerikaner das Ende des zweiten Weltkrieges per Handschlag besiegelt. Dann gibt es dort noch das best erhaltenste Schloss der Frührenaissance, Luther hat hier die Schlosskapelle eingeweiht und seine Ehefrau eine Gedenkstätte erhalten. Daneben gibt es noch eine wunderbare Altstadt wie im Bilderbuch. Und lecker Essen im Ricard.

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Belgern

Das Besondere an Belgern ist ein schöner Marktplatz nebst imposantem Rathaus, ein Roland mit goldenem Penisschutz und eine 150 Jahre alte Fleischerei. Das einzige Eiscafe am Platze hat den Charme und die Ausstattung der 70er und – trotz eigener Herstellung – noch deutliches Entwicklungspotential.

Fazit: Belgern ist ein Besuch wert und wir haben ein herrliches Picknick mitten auf dem Marktplatz abgehalten – denn glücklicherweise gibt es in Belgern noch einen kleinen „Tante-Emma-Supermarkt“, mit allem, was zum Mittagessen glücklich macht.

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Nordsachsen

Der nordsächsische Elberadweg fällt deutlich ab im Vergleich zum Sachsen-anhaltinischen Part. Die Elbe ist meist weit entfernt, die Dörfer wirken leblos-langweilig und die Landschaft besteht eigentlich nur aus großen landwirtschaftlich genutzten Flächen. Highlight sind die kleinen Städtchen wie Belgern und  Strehla, die über gut erhaltenen Stadtstrukturen verfügen.

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Bauhaus in Dessau

Bevor es weiter ging,  noch schnell ein Blick aufs Bauhaus. Als wir das letzte Mal vor ca 15 Jahren hier waren,  taperten wir alleine an den Gebäuden vorbei. Nun ist alles bauhausgemäss,  draußen und drinnen. Und das Englisch-amerikanische Stimmengewirr war das Sahnehäubchen.

Unsere Reisegruppe vor dem Bauhaus

Unsere Reisegruppe vor dem Bauhaus

Lutherstadt Wittenberg

Heute  sind nur 59 Kilometer zu bewältigen, die Kinder finden eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mindestens 20 km/h  normal und ich bin wohl doch  schon oll.  Bei herrlichstem Sonnenschein sind wir in Wittenberg angekommen. Und es war reiner Zufall , dass gerade heute nach jahrelangen Bauen die Schlosskirche mit großem Brimbamborium und Prominenz  eingeweiht wurde.

Deshalb gab es keine Plätze im Brauhaus, aber im Adler durften wir nach deftig essen. Und wir durften uns einer herrlich herausgeschmückten Stadt erfreuen.

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Walternienburg

Nach 40 Kilometern die erste Panne. Glücklicherweise gab es in Walternienburg neben der wunderschönen Kirchenanlage  ein liebevoll geschmücktes Gasthaus, Heinrichs Cafe Wirtschaft, in dessen Hof wir bei leckerer selbstgebackener Apfeltorte und einer Tasse Kaffee den Reifen flicken könnten.

Walteenienburger Burganlage