Tag 40: Termales gegen Jovi

Man stelle sich ein Dorf mit 100 Einwohner in der tiefsten Altmark am Samstag Nachmittag vor. Wahrscheinlich Tote Hose. Hier geht bei ähnlichen Größenordnungen die Post ab. Auf dem Dorfplatz Party rund um die eine Musikbox. Und weil Ebbe ist, kann auch das Regionalligaspiel der Damen „Jovi“ (zwei Stunden Strandmarsch oder 15 Minuten Bootsfahrt entfernt) gegen „Termales“ stattfinden.
Wir sind in Termales, einem kleinen bezaubernden Ort, der aus einem zum Strand parallel verlaufenden Weg, einigen Häusern, einer Schule, einem Thermalbad im Dschungel, einem Restaurant und vielen lachenden jungen Menschen besteht.

Jovi in grün, Termales in Blau-Weiß
Block U
Aufregung bei der gegnerischen Mannschaft von Jovi
Hauptstraße von Termales
Dschungelführer Ruben und ausgewiesener Termales- Fan
Tarzan

Tag 39: Strandidylle

Facebook macht unglücklich, weil alle die tollsten Bilder von sich und ihrer Welt einstellen, um zu zeigen, wie super es Ihnen geht, während alle anderen ein tristes Dasein fristen.

In El Chocó habe ich ordentlich Munition sammeln können: Einsamer Strand, Palmen und Meer vom Feinsten. Und von den vier Tagen hatten wir drei Tage blitzeblauen Himmel – entgegen aller Prognosen.
Leider hat Thomas nur am vierten Tag Fotos gemacht (zur Erinnerung: Mein Handy geklaut). Für Facebook und Co würde es wahrscheinlich trotzdem reichen.

Unser Hotel La Kuka


Xavi hat auf uns aufgepasst

Unser Wohlfühlteam

Zwischeneinschub am 20.1.2020

Heute ist es passiert, nach 6,5 Wochen sicherem und entspannten Reisen wurde ich erstmalig Opfer: Selbstschuld habe ich wohl auch ein bisschen. locker habe ich mein Handy in meinen kolumbianischen Beutel gleiten lassen, wahrscheinlich zu lässig, denn nun ist es wech – geklaut. Und mit ihm meine ganzen Bilder. Wer kann sich schon alle Passwörter merken? Ich fühle mich ein bisschen …. da fehlt was. Dabei wollte ich hier in Bogotá noch in Ruhe die El Chocó Angeberseite erstellen.

Tag 38ff: Ankunft in El Choco

El Chocó ist flächenmässig mehr als doppelt groß wie Sachsen- Anhalt, zählt aber nur ein Dritel der Einwohner. Es besteht vor allem aus einer phänomenalen, wirklich einsamen, nahezu plastikfreien Pazifikküste und Dschungel pur . Da es aber mehr oder weniger als unsicheres Gebiet eingeschätzt wird und es an mehr als 300 Tagen regnet, steht El Chocó nicht bei allen Reisenden auf der Wunschliste oben. Welch ein Irrtum!
in Ermangelung einer Straße fliegen wir mit einer überschaubaren Propellermaschine von Medellin in die Ortschaft Nuqui, für deren angrenzende Gebiete selbst das auswärtige Amt Entwarnung gibt.
Am Flughafen Nuqui werden wir erwartet und zum Sammelboot, welches mit ca 12 weiteren Fahrgästen gut gefüllt, gebracht. Unser Hotel ist 15 km entfernt. Und da Ebbe ist, steigen wir hier und da aus und waten durch den Schlamm, um ab tieferer Stelle wieder einzusteigen. Besser als gar nicht fahren.

Check durch den Piloten höchstselbst
Flughafen Nuqui
Tower und Terminal
Warten, dass das Boot durch kommt …


Tag 37: Medellin

Mit dem Nachtbus von Cali nach Medellin. Morgen fliegen wir mit einer kleinen Propeller Maschine an die Pazifikküste. Fliegen ist nicht zu vermeiden, da es keine Straßen dorthin gibt. Wenn es keine Straßen gibt, dann auch kein Wifi. Wie sind die nächsten Tage offline und machen einen auf Känguru …. La Kuka heißt unsere Herberge. Sieht vielversprechend aus.

Tag 36: Stupid Foreigners

Bei Maps.me hört der Weg irgendwann auf. Wir haben uns aber nicht beirren lassen. Wenn wir uns schon mit dem Taxi auf den Gipfel zur großen Jesusstatue Criste Rey, die über Cali thront, fahren lassen, dann laufen wir wenigstens runter und schicken den irritierten Taxifahrer, der wie selbstverständlich warten wollte, rigoros weg. Wir sind doch keine Weicheier.
Schon am Anfang kamen uns dann doch leicht Bedenken, um was für einen Weg es sich handelt. Kurzum: ein steiler steiniger immer weniger sichtbarer Pfad, auf dem wir diverse Stacheldrahtzäune überwinden mussten, garniert mit der Unsicherheit, wo wir – wenn überhaupt – ankommen. Und das in einer ggf ganz vielleicht etwas gefährlichen Stadt.
Nach einundhalb Stunden und aufgeschurften Handballen – natürlich hatte ich nur Sandalen an – schleichen wir uns von hinten durch ein Obdachlosencamp, deren Bewohner uns glücklicherweise erst zu spät entdeckt haben. Welcher Idiot kommt auch schon von oben? Da war zur Abwechselung auch Thomas mal blass um die Nase.

Am Anfang waren wir noch zuversichtlich….
Sieht von unten gar nicht schlimm aus…..
Christe Rey

Tag 33-35: San Augustin

Nach 150 km und 6 Stunden gnadenloser Huckelpiste auf 3000 Metern Höhe werden wir abends in der Dunkelheit von dem selbst ernannten Tourismusoffice „Jimmy“ an der Endhaltestelle „erwartet“, der „mal eben“ den Ablauf unseres Besuches der Weltkulturerbestätten klar macht. Wir kommen gar nicht zum Durchatmen. Fazit: am kommenden Morgen werden wir pünktlich um 8.40 Uhr von unserem Hotelshuttle (zwei Pferde) zu diversen außerhalb liegenden Kulturstätten gebracht, nachmittags sind wir dann ebenfalls pünktlich im zentralen Parque archeologico, einem grandios angelegtem Park mit zahlreichen Fundstücken aus der Region. Die vielen über 2000 Jahre alten Statuen – oft ein Gemisch aus Mensch und Tier – häufig mit beängstigen Grimassen – sollten meist Grabeingänge bewachen und sind für uns beeindruckende Manifeste einer geheimnisvollen längst vergangenen Kultur. Selbstredend landen Minitaurausgaben aus Stein in unseren Rücksäcken. Über den Transport der immer schwerwiegenderen Rucksäcke machen wir uns dann in Bogotá Gedanken. 😳

Canon Rio Magdalena
Hotelshuttle
Souvenir muss mit
Unser Gefährt durch die Berge – pickepackevoll

Tag 32: Cali

Nachdem wir in den letzten Tagen in Jardin und Salento in touristische Wattebäusche gepackt waren, ist Cali ein anderes Kaliber. Als drittgrößte Stadt Kolumbiens wohl auch mal ein bisschen gefährlich.
Wir wohnen in einem sehr heimeligen und wunderschönen kleinen privaten Gästehaus „Magic Garden“ in dem sicheren Stadtteil San Antonio. Nur der ausgeteilte Stadtplan mit den eingetragenen NoGo-Areas, die vielen vergitterten Kioske sowie die dezenten Hinweise von andern Fußgängern, unsere Kamera in Tasche zu stecken, irritieren ein wenig.
Hier gibt es Salsa- Schulen an vielen Ecken, tolle Restaurants, kreativ eingerichtete Cafés, einen Waldorf-Kindergarten (Elias, für Dich sind Bilder im Familienchat). Und es ist ruhig – alle brauchen scheinbar mal eine Pause nach den lauten Feiertagen.
Einzig ein Fiepen, was an das Trampolin unser Magdeburger Nachbarn (nein Elmar, die anderen 🤫) erinnert oder an einen Feuermelder mit kraftlosen Batterien hinterlässt einen beruhigenden Geräuschschatten. Dabei sind es echte Cali-Frösche, die um eine Liebste buhlen, Da scheinen recht viele zu fehlen.

Hübsche Kirchen gibt es hier auch….
Pünktchen heißt NoGoArea….
Und schöne Autos gibt es hier…..
Kreativ und widersprüchlich ….