Schon wieder etwas, was uns hätte stutzig machen sollen: Der Treffpunkt unserer Reiseagentur Expo Tours war voll mit jungen Menschen um die Mitte zwanzig, durchtrainierte Körper, stählerne Muskelpakete. „Iron-Man“ prangt stolz auf einer Brust. Das sind also unsere Wandergesellen zur verlorenen Stadt im Dschungel der Sierra Nevada de Santa Marta.
N. aus dem Schwabenländle, im kompletten Nike-Workout-outfit, meint anerkennend, ihre Eltern würden so etwas nicht mehr wagen.
Nach vier Tagen Wanderung durch den schwül-heißen tropischen Regenwald, 50 km zurückgelegter Strecke mit diversen (steilen) Bergaufs und Bergabs, Übernachtungen im Camps, die wir spätestens mit dem Sonnenaufgang um 6.00 Uhr wieder verlassen, hege ich im Nachgang ein gewisses Verständnis für diese Haltung.
Natürlich werden wir für unsere Strapazen belohnt: Berauschendes Grün, donnernde Wasserfälle, mammutgrosse Bäume und eine alte Indianer Stadt, in der zwischen 2000 bis 8000 Menschen residierten und die vor ca 400 Jahren aufgegeben wurde. Die Tayronas flohen vor den Krankheitskeimen der spanischen Invasoren.