Tag 22: Medellin – Comuna 13

Wir Menschen lieben Mord und Totschlag – zumindest als kulturelles Beiprogramm im Buch oder auf der Leinwand. Deswegen pilgern auch alle Touristen zur Comuna 13, einer Ex-Favela und bis 2002 der gefährlichste Barrio Kolumbiens. Hier herrschte Drogenkrieg, Mordopfer wurden in Bauschuttdeponien entsorgt und Pablo Escobar soll sich hier versteckt und bei der Flucht erschossen worden sein.
Anfang 2002 kamen dann Sozialprogramme, kampferprobtes Militär und Rolltreppen, die auch einen räumlichen Anschluss an die angrenzenden Stadtviertel der Mittelschichten schufen und so nach und nach haben sich die Menschen ihren Stadteil zurück erobert. Nun staunt man über die vielen künstlerischen Graffitis, astreinen HipHop an vielen Ecken und zahlreichen Imbisse mit regionalen Köstlichkeiten. Alles, was man als Tourist so braucht. Nur die Buddeltour auf der Deponie fehlte.

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