Mit offenen Booten geht’s los – eingepackt in knallige Überlebensanzüge, irgendwo zwischen Michelin-Männchen und Actionheld. Und ja: Es fühlt sich ziemlich cool an. Etwa eineinhalb Stunden schippern wir durchs eiskalte Wasser, vorbei an arktischer Küste. Unser Ziel: eine kleine Bucht fernab jeglicher Zivilisation.
Spuren menschlichen Lebens sind dennoch da – wenn auch nur noch Fragmente: eine verlassene Jagdhütte. Rund 500 Meter weiter: das Skelett eines alten Bootswracks, wie zufällig in die Landschaft geworfen. Irgendwann, so erzählt man sich, habe es hier sogar den Versuch gegeben, Anhydrid zu fördern. Die Wildnis hatte offenbar andere Pläne.
Was uns erwartet, ist überraschend sanft: ein liebliches Tal, eingebettet in dramatische Canyonberge. Überall kleine, zähe Blumen, Rentiergeweihe wie aus einem Katalog für nordische Mythen, und leuchtend grüne Moospolster, die wirken, als hätte jemand mit einem Textmarker durch die Tundra gemalt.
Nach rund neun Kilometern erreichen wir unseren ersten Lagerplatz. Der Aufstieg dorthin – kurz, aber steil, steinig und mit schwerem Gepäck ein echtes Brett – ist zum Glück schnell vergessen. Der Blick zurück, das Zelt inmitten der Einsamkeit, der kühle Wind – alles fühlt sich plötzlich richtig an.








